Juist: Schnappschützen entschleunigt
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Das große Nichts vom 11. bis 18. November 2012
Entschleunigen – auf Juist… ein schönes Wort. Ein treffendes Wort. Das nehmen wir.
Nachdem uns also der turbulente Sommer ausgespuckt hat, brauchen wir dringend eine Motorbremse. 1 Woche haben wir, wir fliehen nach Juist, die kleine deutsche Insel bei Emden, die uns ein NDR-Beitrag als eine der schönsten Inseln der Welt empfohlen hat.
3einhalb Stunden mit dem Auto, 5 Minuten mit dem Flugzeugchen vom Festland auf die Insel, dann hört die Zeit auf. Wir erreichen Juist in der Atempause. Die Sommertouristen sind weg, die Wintertouris sind noch nicht da, wir kommen folglich dazwischen.
Was aber unternimmt man, wenn denn schon so gut wie alle Restaurants und Cafés und Geschäfte geschlossen haben?
Nichts?! Wir bewandern die Insel von vorne nach hinten und hinten nach vorn, vorwärts, rückwärts, zu Fuß, per Fahrrad, per Pferdekutsche. Autos sind verboten, nur der Doc hat eins. Und das Deutsche Rote Kreuz. Wir schauen auf viel viel Sand, lange Dünen, weiten Himmel. Die Gedanken haben nichts zu tun und verwehen mit dem Wind. Stundenlanges Schweigen, ausgestöpseltes vor sich hin Starren, während sich die Beine autonom irgendwohin bewegen. Selbst die inseleigene Hochzeitsfotografin Jystina können wir nicht finden, wegen der wir doch ein Stück weit auch gekommen sind.
Am Nachmittag plumpsen wir in die Wellness-Hotelsauna des „Achterdiek“ und schlafen mit offenen Mündern die Zeit tot. Abends gibt´s Essen in der „Küchenwerkstatt“, Tomke verwöhnt uns mit Unterhaltungswert. Anschließend besuchen wir die Hotelbar oder die „Spelunke“ und probieren uns durch die heimische Getränkekarte.
Tja, so weit die Zusammenfassung. Wir lesen zwei Bücher aus, philosophieren wenn die Energie es zulässt, liegen dösend mit Plumeau auf dem Balkon, geben viel zu viel Geld aus (was erstaunlich ist, wo doch alles geschlossen hat) und haben nun nur noch ein paar Fotos für Euch, deren Kommentare den Rest der Geschichte erzählen.
Ja, so geht entschleunigen… 1 Woche Juist.
landschaftlich gesehen sieht´s in Juist in etwa so aus
Das Wetterspektrum reicht von sonnig bis stürmisch. Das Licht ist der Wahnsinn. Es ist das, was uns eigentlich am meisten an der Insel fasziniert.
infrastrukturtechnisch funktioniert Juist dann so
Juist ist komplett autofrei. Deshalb weicht man auf Fahrräder und Kutschen aus. Manchmal müssen wir schmunzeln. Eine Spedition auf Kutschenbasis ist schon neu für uns.
erstaunlicherweise ist irgendwie noch Restenergie vorhanden
… man versucht anfangs noch kreativ zu sein
Kommen dann aber schließlich etwas runter
sehen die Dinge mal anders
fotografieren uns in Cafés, einfach so, weil wir Zeit haben
So völlig ohne irgend ein Makeup oder Eyeliner ist schon ungewohnt. Das mache ich nur, wenn ich die Außenwelt innerlich verlassen habe. Patrick hat keine Probleme ohne Makeup 😉
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