Von der Wichtigkeit, Feedback zu geben
Nichts ist selbstverständlich, gar nichts. Und erst recht nicht die Möglichkeit, jemandem sein Feedback auch ein andermal geben zu können.
Dabei ist es mit das Wichtigste, was wir uns untereinander geben können.
- Weil es uns hilft, zu wachsen.
- Weil es uns beweist, dass wir gesehen werden.
- Weil es uns erkennen lässt, dass wir Teil von allem sind.
- Weil es uns zeigt, dass wir zählen.
- Weil wir damit unsere Verantwortung für uns selbst und für einander besser sehen können.
Ohne Feedback schminken wir uns in blinden Spiegeln.
Sag Deiner Kollegin, was sie gut macht, sag einem Fremden, wenn Dir sein freundliches Lächeln auffällt, sag Deinem Partner, warum Du Dich für ihn entscheidest. Und sag all diesen auch, wenn Dir ein Missstand auffällt. Mit so viel Wohlwollen, dass dieser sich traut, seinen Missstand zuzugeben – und zu ändern. Oder zu erklären. Damit wir vielleicht unseren eigenen Missstand einsehen können.
Manchmal ist Dein Feedback das Letzte, was ein Mensch von Dir gehört hat, wenn er stirbt. Lass ihn mit einem guten Gefühl sterben. Man weiß ja nicht immer, wann es soweit ist.
In Gedenken an Margit Haimerl, der ich Gott sei Dank noch sagen konnte, wie sehr und warum ich ihre Bilder geliebt habe. Ich bin dankbar, dass sie wissen durfte, wie gut sie war.
Foto: Margit Haimerl
Hallo Sandra,
deine Worte zum Thema Feedback treffen voll ins Goldene (bei den Bogenschützen ist die Mitte golden). Auch in deinen Antworten auf Posts merkt man, dass du die genannten Grundsätze verinnerlicht hast. Hoffentlich lesen dies ganz viele Menschen und machen es sich zu eigen. Das würde den Umgang miteinander deutlich herzlicher machen, egal ob im Privaten oder im Arbeitsumfeld. Da herrscht leider sehr oft ein rauer Ton.
Viel Spaß weiterhin mit Euren Projekten und übrigens euer WoWa-PimpUp ist echt klasse.
Ulrich
Hallo Ulrich, dann danke für dieses Feedback! 🙂
Die Sache mit dem rauen Umgangston ist ein eigenes Thema, ein sehr weites Thema.
Wir hatten mal einen Berufsschullehrer, der immer leiser sprach, je lauter wir wurden. Irgendwann machte er nur noch Lippenbewegungen, während er Klausurthemen ankündigte. Das war der Moment, wo wir die leiseste Klasse wurden und blieben, denn wir konnten uns darauf verlassen, dass er seine Reaktion auf uns nicht ändern würde. Wir sorgten schließlich untereinander dafür, dass die Krachmacher still wurden, denn es war wichtig zu hören, worum es ging. Das hat mich schwer beeindruckt. Krach mit Stille begegnen. Oder: Dem rauen Ton mit sanftem Ton antworten. Letzten Endes geht es um das Ausbalancieren, um Balance.
In diesem Sinne: Viele Grüße 🙂
Sandra