Amrum im Sandsturm

Die Poesie eines Sandsturms

Wir sind zum Fotografieren nach Amrum gekommen. Uns schwirrt ein Bildband von unserer deutschen Lieblingsinsel im Kopf herum und dafür sammeln wir nun Material.

Bei unseren letzten Besuchen waren wir bereits erfolgreich, doch dieses Mal hat sich Amrum etwas Besonderes für uns ausgedacht: einen richtigen Sandsturm!

Einer von der Sorte, wo wir den Strand wirklich ganz für uns alleine haben, denn alle anderen haben sich bereits in Sicherheit gebracht. Wir hätten dasselbe auch tun sollen, oder auch nicht? Unsere neuen Objektive hätten sich dadurch das Kratzen erspart, aber wozu sind Objektive da, wenn nicht, um mit ihnen das große Leben einzufangen?

Konkrete Geschwindigkeit zu fotografieren ist eigentlich nicht möglich, aber sie lässt sich in der Wirkung im Sand erahnen, wie er über den Steg fegt. Die dichte dunkle Wolkendecke reißt auf und jagt mystische Lichtspots über den Strandboden als wäre es ein Geschenk der Fotogötter an uns. Als wollten sie sichergehen, dass wir den Bildband wirklich rausbringen.

Also fotografieren wir den Sandsturm in seiner Poesie, wie er sich um die verwaisten Kinderspielgeräte kümmert und sie sich bewegen lässt, obwohl die Kinder jetzt nicht mehr da sind. Beim Beobachten werden wehmütige Gefühle wach. Wann haben wir die innere Schaukel das letzte Mal bewegt?

Wir gehen um die Spielgeräte herum, fangen an, mit dem Sturm und den Geräten zu spielen. Als Erwachsene, auf unsere Art. Ein tiefes freudiges Gefühl stellt sich ein. Das Gefühl des Kindseins, mit den Dingen spielend, ganz im Hier und Jetzt sein, sich etwas ausdenken und es darstellen.

Für Amrum-Fremde sind es vielleicht nur „schöne Schaukeln“, für Amrum-Kundige aber sind es die Schaukeln, die dort jeder kennt. Ein echtes Stück Amrum.

Und hier geht´s zur Galerie Amrum.


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