Top 8 auf Amrum
Inhalt
Planung & Logistik
Hier folgt in Kürze eine idiotensichere Anleitung zur Anreise mit Adressen und Preisen.
Hier wohnen wir:
Für 48 € / Tag mieten wir uns den Wohnwagen #5 auf dem „Campingplatz Amrum“ mit Rundum-Dünenblick und Freiheitsgefühl. Er ist zwar optisch keine Augenweide, aber gemütlich. Und Kaffeekochen geht auch.
1. Butt´ze
Butt´ze ist die Fisch-Imbiss-Institution in Wittdün. In absehbarer Zeit steht ein Inhaberwechsel an. Bleibt zu hoffen, dass der neue Betreiber wieder so klug ist, die alte Rezeptur zu übernehmen.
2. Blaue Maus
2014 wurde die Blaue Maus zur besten Whiskeybar Deutschlands gekürt. Zurecht! Inhaber Jan von der Weppen und seine Frau Beate führen und füllen die urige Kneipe mit jede Menge Insel-Geschichten, guten Speisen, Whiskey-Wissen (und Fotoalben davon). Wer sich schon ein bisschen mit Whiskey auskennt, wird beim Anblick der Regale euphorisches Herzrasen bekommen. Wer unbedarft antritt, verlässt die Blaue Maus wie ein Kind nach der Weihnachts-Bescherung. Wer gar keinen Whiskey mag… ach, Blödsinn. Alternativ gibt es Maus-Bier, Cocktails, Limonade (aber letzteres gehört sich nicht).
3. Kaffeeflut
…sehr einladend gelegen gleich vornean in Wittdün. Im Café „Kaffeeflut“ geben wir jeder Menge Kalorien ein neues Zuhause.
Ausgefallene Getränke & Süßspeisenkarte für Unterzuckerte, Zuckerschocksüchtige oder selbstmordinteressierte Diabetiker.
4. Café Schulte
Das Café Schulte findet Ihr ganz hinten in Norddorf. Es sieht so aus, wie es heißt, mit weißen Spitzengardinen und so weiter. Aber wenn man hier eins kann, dann ist es die Friesen-Torte. Gerne hätten wir Euch ein Foto davon gezeigt, aber leider… schon aufgegessen! Stattdessen könnt Ihr Euch ja das schöne Dünenfoto links anschauen.
5. Panchos Treibgutburg
Alles, was der Mensch verliert, vergisst, entsorgt, findet sich in „Panchos“ Treibgutburg wieder. Eine spannende Geschichtensammlung des Künstlers Ottfried Schwarz aus Hamburg. Die „Burg“ liegt versteckt in den Vordünen zwischen Nebel und Norddorf und wenn man richtig hinguckt, findet man vielleicht auch seine Inspiration wieder…
6. Likedeeler
Likedeeler ist ein besonders gutes Restaurant. Der große grauhaarige Oberkellner ist der Inhaber, heißt Jesse und man sollte nett zu ihm sein. Vorheriges Reservieren sorgt für eine gute Grundstimmung. Bleibt die Frage: was ist ein Likedeeler. Es bedeutet „Gleichteiler“ und bezieht sich auf Piraten, die ihre Beute fair aufteilten. Ein gewisser Kapitän Störtebeker wird in dem Zusammenhang gerne erwähnt. Weil wir aber mindestens 3 verschiedene Versionen über jenen Piraten-Herrn gehört haben, bleiben wir beim gesicherten Wissen, dass nämlich das Likedeeler auf Amrum eine Art Hommage an das Teilen der Freuden mit seinen Gästen ist.
7. Tandem fahren
Ja, hier zeigt sich, wer zusammenarbeitet :). Weil die Wege für Fahrräder gut ausgebaut sind, lohnt sich ein Versuch. Unser Tandem ist dieses Jahr etwas schrottig. Wir entdecken ein Pärchen mit einem besseren Exemplar. Kurz planen wir die feindliche Übernahme, aber da man sich auf Amrum immer mind. 3 x / Tag wiedersieht, lassen wir es bleiben.
8. Heidekate
Die beruflichen Stationen des Gastgebers lesen sich wie ein interkontinentales Schlemmerbuch. Und genauso dürft Ihr Euch das Essen vorstellen. Wer köstlich speisen will, der achte auf das blaue Häuschen direkt an der Inselstraße hinter oder vor der Blauen Maus. Wer sich nicht sicher ist: auf dem Schild steht „Heidekate„.
erzählt sei außerdem noch…
vom Konzert der „Natural Facts“
… in der Blauen Maus: grundehrliche 30er-Jahre Musik mit der Seele von André Closius und Thomas Rüsken, handwerklich auf hohem Niveau. Kontakt: 0174 / 276 38 90
von Sandras Fettnapftalent
Sandra zu einer Tagesbesucherin, die uns ihren positiven Eindruck von Amrum schildert: „Ja, Amrum sehen und sterben“. Die Touristin ist 85 Jahre alt.
vom Robbie-Doyle Konzert
Die Inselbahn fährt uns hin und holt uns ab. Humorvolles Irisches Mitmachkonzert, ein bisschen wie eine „Session“. Großartige Musiker um Robbie Doyle herum.
vom Stiefel
Es war ein langer Weg. Aber einmal muss man sich einen Stiefel reingezogen haben. Sonst war man nicht auf Amrum.
Epi-blog
Amrum ist die Insel der Freiheit, sagt man. Weite und Schönheit, Ruhe und Erholung. Man könnte sich vorstellen, hier zu leben. Gerne interpretiert man in die Freundlichkeit der Amrumer ausgeglichene Zufriedenheit hinein und fragt sich unwillkürlich nach deren Geheimrezept. Bei der Beantwortung dieser Frage stoßen wir auf neue alte Einsichten.
Den ersten Abend widmen wir der Blauen Maus. Weil an den Tischen kein Platz mehr frei ist, setzen wir uns an die Theke. Schnell kommen wir ins Gespräch mit der Umgebung, das geht auf Amrum ganz leicht. Man duzt sich auf Amrum. Auf diese Weise lernen wir z.B. Marina & Christoph aus Hamburg kennen, die etwa im gleichen Alter und vom selben Humortyp sind und stellen fest: so weit ist Hamburg gar nicht von Köln entfernt, wenn man durch dieselbe Generations-Brille schaut. Wir treffen Daniel, den 30-jährigen Verlassenen und lernen, dass es in der Mitte von 40 schon deutlich entspannter zugeht. Man trifft sich in den folgenden Tagen noch ein paar Mal öfter auf der Inselstraße – wir fühlen wir uns fast wie Einheimische.
Auch den letzten Abend widmen wir der Blauen Maus. Wieder landen wir an der Theke, diesmal aber sitzen ausschließlich Amrumer um uns herum. Bis 3 h morgens hören wir Geschichten, wie sie die Insulaner erleben. Wir erfahren von einzelnen traurigen Schicksalen und den Problemen, mit der die Insel zu kämpfen hat. Dass Amrum derzeit aus der Balance gerät. Zu viele reiche Senioren, die sich für viel Geld ein Plätzchen für den Ruhestand erkaufen, den Mietspiegel anheben, die Einheimischen damit verdrängen, die die Preise nicht mehr zahlen können. Die Kinder und Jugendliche sind in der Unterzahl und haben schwierige Zukunftsaussichten, gute Jobs sind natürlich rar. Auch wenn das Straßenbild viele Familien zeigt, so darf man nicht vergessen, dass es auf der Insel Kur-Kliniken für teils schwerkranke Kinder und Jugendliche gibt und die Familien viel Zeit miteinander verbringen möchten. Die Selbstmordrate unter Alt & Jung erreicht angeblich skandinavische Verhältnisse.
Erneut stellen wir fest, dass alles seine zwei Seiten hat. Wie überall auf der Welt, wo Menschen im Spiel sind. Für den einen präsentiert sich eine Romantik, für den anderen eine zu bewältigende Realität. Unser wildromantischer Blick auf Amrum wird klarer, aber nicht nüchterner. Wir werben sogar darum, Amrum-Fan zu werden. Für unsere Zielgruppe der Mitte ist sie genau richtig: Abspannen, Durchatmen, Träumen, das Leben neu gestalten, beharrlich den Alterdurchschnitt senken und gesenkt halten. Das kann man hier am allerbesten.
Zum Amrum-Fotoalbum geht es hier.
Vielen Lieben Danke für die tolle informationen und Bildern
gerne 🙂
Nach Amrum möchte ich schon immer gerne mal hin. Haha und der Bier-Stiefel ist auch genial. lg Martina